Was mache ich nun anders? Der Hauptunterschied ist, dass ich
heute davon ausgehe, dass ein Kunde nur im Sinne seiner Wirklichkeit, rational
entscheidet. Im Sinne meines eigenen Marketing- und Vertriebsprozesses können
diese Entscheidungen dabei oftmals wenig oder nicht rational erscheinen.
Warum? Weil das Marketing auf einem Modell, einer Annahme über den
Kunden, aber nicht auf der Wirklichkeit des Kunden beruht. Das Modell fokussiert
sich auf die für den Anbieter wichtigen Eigenschaften und Merkmale des Kunden. Es
blendet das sonstige Umfeld des Kunden aus. Als Anbieter einer ERP-Software
z.B. ist für mich der Baufortschritt für eine neue Fertigungsanlage auf dem
Grundstück des Kunden nicht relevant. Wohl aber für den Kunden. Er hat
vielleicht sogar Interesse an einem ERP System – im Moment aber bestimmen
andere Prioritäten seine Wahrnehmung und Entscheidungen.
Um erfolgreich zu verkaufen muß ich mein Modell mit der
Wirklichkeit, dem Bedarf und Entscheidungsprozess des Kunden in Übereinstimmung bringen. Die
Überprüfung dieser Übereinstimmung ist für mich die wichtigste Aufgabe der
Akquise. Damit prüfe ich die Sicht des Kunden auf mein meine Annahmen und
gleichzeitig kann ich meinen Prozess auf seine Realität und Prioritäten anpassen. Wie
gesagt, das Ergebnis überrascht mich immer wieder. Mit diesem Ansatz erreiche
in der Akquise fast immer den Zugang zu einem Entscheider - ohne Widerstand,
ohne Einwände. Ohne diese Klärung,
fühlen sich Kunden von mir als Verkäufer oftmals bedrängt, überfordert oder bedroht wenn ich
versuche, sie zu Entscheidungen zu motivieren, die auf meinem Modell – und
nicht auf Ihrer Realität beruhen. Das Angebot „fühlt“ sich für die Kunden „nicht
richtig an“ – selbst dann nicht, wenn es sachlich, rational richtig ist. Sie reagieren
emotional. Sie lehnen meine Anfrage, mein Angebot, den Kontakt ab: „Haben wir
schon!“, „Brauchen wir nicht!“, „Sie wollen und doch nur etwas verkaufen!“
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